Gewaltschutzambulanz in Bremen nimmt Arbeit auf
Am Klinikum Bremen-Mitte ist am Donnerstag eine neue Gewaltschutzambulanz (GSA) eröffnet worden. Mit der vom Land finanzierten Einrichtung werde das bereits bestehende Angebot für die Versorgung von Gewaltbetroffenen ausgebaut, teilte die Senatspressestelle am Donnerstag mit. „Ich bin sehr froh, dass wir diese dringend benötigte Einrichtung heute eröffnen können“, sagte Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Die Ambulanz werde die Strafverfolgung erleichtern und Betroffenen einen Weg in die Hilfestrukturen weisen.
In den neu bezogenen Räumen werde das bereits bestehende Angebot für minderjährige Gewaltbetroffene und Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren, fortgeführt. Zudem gebe es dort ab sofort auch eine Anlaufstelle für Betroffene häuslicher Gewalt – der den Angaben zufolge zahlenmäßig größten Gruppe der Gewaltbetroffenen. Das landesweite Angebot stehe künftig allen Menschen im Land Bremen offen und solle sukzessive erweitert werden.
Hauptaufgabe der GSA sei es, den Sachverhalt und die verursachten Gewalt-Verletzungen zu dokumentieren, erläuterte die Leiterin der Gewaltschutzambulanz, die Rechtsmedizinerin Saskia Etzold. Das sei auch vertraulich, also ohne eine Anzeige, möglich. Die Dokumentationen würden dann an einem sicheren Ort gelagert und bis zu zehn Jahren aufbewahrt, sodass sich Betroffene erst zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Anzeige entschließen können.
In einem Vertrag mit der Hansestadt hätten sich die Krankenkassen verpflichtet, für die vertrauliche Spurensicherung aufzukommen. Bremen sei somit das dritte Bundesland, in dem die Kosten von den Kassen übernommen werden. Für die Aufbauphase des Projekts wurden den Angaben zufolge seit 2022 insgesamt über 1,2 Millionen Euro für die ersten vier Jahre zur Verfügung gestellt.