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Gewaltprävention: Niedersachsen will Schulen per Erlass stärken

Das Land Niedersachsen will Schulen mit einem neuen Erlass im Kampf gegen Gewalt unterstützen. Ein entsprechender Entwurf zur Gewaltprävention und -intervention in Schulen sei am Mittwoch in die Anhörung gegangen, teilte das Kultusministerium mit. Die Schulen sollen durch das Papier noch gezielter bei der Präventionsarbeit gefödert werden und Handlungssicherheit im Umgang mit Gewalt- und Krisensituationen erhalten. Der Erlass betont ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendhilfe, Polizei und Staatsanwaltschaft.

Gewalt an Schulen spiegele gesellschaftliche Entwicklungen wider, hieß es weiter. Sie betreffe Lehrkräfte, Mitarbeitende, Schulsozialarbeit, Eltern sowie Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Deshalb sei die Novellierung ressortübergreifend erarbeitet worden unter Beteiligung der Ministerien für Soziales, Inneres und Justiz. Dies trage auch der Tatsache Rechnung, dass Ursachen für Gewalt von familiären Belastungen über soziale Ungleichheiten bis hin zu digitalen Räumen reichten, wo Beleidigungen, Ausgrenzung und Hetze häufig ihren Anfang nähmen.

#Interventionsleitfaden soll Handlungswege klar erläutern

Ein Kernstück des Erlasses sei ein detaillierter Interventionsleitfaden. Er beschreibe klar und rechtssicher, wie Schulleitungen und Schulen bei Gewaltvorfällen vorgehen sollen. Ziel sei dabei, Schnittstellen zwischen Schulen, Jugendhilfe, Polizei und Justiz enger zu verzahnen.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sagte, Gewaltprävention sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Deshalb setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendhilfe, Polizei, Staatsanwaltschaften, Beratungsstellen und weiteren Partnern.“ Innenministerin Daniela Behrens (SPD) ergänzte, erfolgreiche Gewaltprävention sei „keine Aufgabe, die eine Institution alleine bewältigen kann“.

#Erarbeitung mit weiteren Partnern

Neben den Ministerien seien zudem Bildungsverbände, Landesschülerrat, Landeselternrat sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Schule und Schulaufsicht in die Überarbeitung des Erlasses eingebunden gewesen. Die nun gestartete Anhörung bilde den Abschluss dieses Beteiligungsprozesses.