Gegen die zunehmende Online-Sucht von Kindern und Jugendlichen soll eine neue kostenfreie App helfen. Sie vermittelt in einem 21-Tage-Programm “spielerisch und wissenschaftlich” fundierte Informationen über die Folgen von übermäßigem digitalen Konsum, wie das Suchtberatungszentrum “Villa Schöpflin” in Berlin bei der Vorstellung des Programms mitteilte. Dazu zählten etwa Challenges, Quizfragen und weitere interaktive Inhalte, die helfen sollten, das eigene Mediennutzungsverhalten zu reflektieren. Zudem würden Vorschläge für nicht-digitale Aktivitäten gemacht.
Laut Angaben ist die Wirksamkeit der App “freii” geprüft: Demnach zeigt eine Studie mit rund 2.600 Schülerinnen und Schülern an bundesweit 39 Schulen deren positiven Effekte.
Online-Sucht bei Kindern: Neue App “freii” im Einsatz
Fast jede oder jeder zweite Teilnehmende fühlte sich demnach nach dem Test der App motiviert, weniger Zeit am Handy zu verbringen. Ein Drittel traute sich nach dem Präventionsprogramm zu, Freunde darauf anzusprechen, wenn sie zu sehr auf das Handy fixiert waren. Die Studie wurde von Februar bis Juli 2025 im Auftrag der Schöpflin Stiftung durchgeführt und vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
Die App richtet sich junge Leute zwischen 11 bis 15 Jahren sowie deren Familien. Ein eigenes Präventionsprogramm wird für Schulen bundesweit angeboten.
OECD-Studie: Kinder zeigen riskantes Medienverhalten
Die Initiative “möchte dazu beitragen, dass sich ein gestörtes Medienverhalten gar nicht erst entwickelt”, so Mediziner Eckhart von Hirschhausen in einem Erklärvideo auf der Website. Es gehe um die Förderung einer ausgeglichenen Mediennutzung in der ganzen Familie. Das Projekt sei nicht kommerziell und anonym; der tägliche Zeitaufwand betrage drei bis sieben Minuten.
Rund drei Millionen Kinder zeigen laut einer OECD-Studie riskantes Medienverhalten. Schon 15-Jährige verbringen demnach mehr als sieben Stunden täglich online.
