Gegen Einsamkeit: Friedhöfe als soziale Orte schaffen Verbundenheit
Nach Ansicht von Experten haben Einsamkeit und Trauer vieles gemeinsam. Mit Blick auf die jüngste Einsamkeitsstudie der Bundesregierung sieht der Sprecher der Initiative „Raum für Trauer“ (Süßen), Günter Czasny, eine besondere Herausforderung für Friedhofsbetreiber. Nicht nur Einsamkeit, sondern auch Trauer könnten negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Menschen haben.
Wer die soziale Teilhabe und das gesellschaftliche Miteinander stärken wolle, komme an der gemeinschaftlichen Fürsorge für Menschen in Lebenskrisen nicht vorbei, hieß es. Dazu gehörten auch Trauernde. Friedhöfe müssten stärker den Menschen zugewandt sein. Damit könnten sie zu sozialen Orten werden, die Gemeinschaft fördern.
Beispiele dafür zeige der „Campus Vivorum“ im baden-württembergischen Süßen bei Göppingen. Als „Reallabor“ für die künftige Entwicklung von Friedhöfen würden dort persönliche Beisetzungsorte als therapeutisch wirksame Trauerorte gestaltet und öffentliche Bereiche als Gemeinschaft stiftende Räume der Begegnung. Mitarbeitende in kommunalen und kirchlichen Verwaltungen könnten so konkrete Anregungen zur Weiterentwicklung ihrer Friedhöfe bekommen. (1936/27.08.2024)