Gegen den „Sound des Patriarchats“: Steinmeier würdigt Jazz-Frauen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die prägende Rolle von Frauen im Jazz gewürdigt. Bei einem Konzert mit Jazz-Musikerinnen am Weltfrauentag in Schloss Bellevue sagte das Staatsoberhaupt, dass Frauen von Anfang in dem Genre präsent gewesen seien. Zugleich sei die Jazz-Szene aber jahrzehntelang eine Männerdomäne gewesen.

„Es war dieser dröhnende und selbstgefällig schmatzende Sound des Patriarchats, gegen den Frauen lange Zeit ansingen, anspielen und ankomponieren mussten“, erklärte der Bundespräsident am Freitag laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Und trotzdem sei es ihnen immer wieder gelungen, sich in der Welt des Jazz durchzusetzen. Als Beispiele für große Musikerinnen nannte Steinmeier unter anderen Carla Bley sowie Nina Simone, deren Song „I wish I knew how it would feel to be free“ 1967 zum Soundtrack der US-Bürgerrechtsbewegung geworden sei.

Inzwischen sei der Anteil der Frauen unter den professionellen Jazz-Musikern auf ein Viertel gestiegen, sagte Steinmeier. Dennoch bleibe es in der Jazz-Welt so wie in fast allen Teilen der Gesellschaft: „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen auf dem Weg zu Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit, aber wir haben unser Ziel noch lange nicht erreicht“, unterstrich der Bundespräsident bei der Veranstaltung „Leading Women in Jazz“ mit den Bandleaderinnnen Luise Volkmann, Anke Helfrich und Lisa-Rebecca Wulff.