Gefängnisseelsorger treffen sich in Sachsen

Der Umgang mit psychisch kranken Menschen im Strafvollzug steht im Mittelpunkt der 75. Bundeskonferenz für Gefängnisseelsorge im ostsächsischen Bautzen-Schmochtitz. Als Referenten werden vom 22. bis 26. April unter anderem der Hamburger Psychologe Thomas Bock und der Leipziger evangelische Theologe Alexander Deeg erwartet, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Montag in Dresden mitteilte.

Angemeldet sind zu der Bundeskonferenz im Bildungsgut St. Benno Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie unter anderem aus der Schweiz, den Niederlanden, Ungarn, Schweden und Frankreich. Auch Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) werde die Tagung am 25. April besuchen, hieß es. Bundesweit sind mehr als 300 Seelsorgerinnen und Seelsorger in rund 200 Gefängnissen tätig.

Geplant ist auf der Konferenz unter anderem eine Podiumsdiskussion unter der Überschrift „Ich war krank und ihr habt mich eingesperrt“ mit Vertreterinnen und Vertreter aus der Justiz, dem Strafvollzug und aus der medizinisch-psychiatrischen Praxis. Auf der Tagung bestehe außerdem die Möglichkeit zur Supervision, hieß es. Darüber hinaus gebe es praktische Angebote einer Kunsttherapeutin. Die Konferenz endet am 26. April mit einem Gottesdienst.

Laut Artikel vier des Grundgesetzes haben Gefangene das Recht auf Kontakt zu Seelsorgerinnen und Seelsorgern, auf Gottesdienstbesuche und auf den Besitz von Gegenständen des religiösen Gebrauchs. Die Bundeskonferenz für Gefängnisseelsorge findet einmal im Jahr in einer anderen Region der Bundesrepublik statt.