Gefährdete Tierart: Naturschutzverbände wollen Igel-Bestände erfassen
Der Bund Naturschutz ruft die Menschen in Bayern dazu auf, Igel in freier Wildbahn zu zählen. Ziel sei, möglichst viele Daten über die gefährdeten Tiere zu sammeln und damit zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen, teilte der Bund Naturschutz am Donnerstag mit. An der am 1. Oktober startenden Aktion ist auch die Initiative „Pro Igel“ beteiligt. Gemeldet werden können Tiere, die zufällig in ihrer natürlichen Umgebung gesichtet werden. Fotos von Igeln an Futterstellen oder in Pflegestationen seien nicht von Interesse.
Wer einen Igel sichtet, kann dies online oder per App melden. „Igel sind zunehmend gefährdet, was ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig macht“, heißt es. Mit einem umfassenden Monitoring im Rahmen einer Igel-Zählung könne man den Zustand der Igelbestände besser einschätzen. In Folge sollen auch konkrete Schutzmaßnahmen für Igel entwickelt werden. Geplant sei eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen ließen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren erhoben würden.
Ein ähnliches Projekt läuft derzeit auch beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), der noch bis 30. September zum Igel-Zählen aufruft – unter anderem in Kooperation mit der Deutschen Wildtierstiftung, dem NABU und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Die genauen Bestandszahlen seien noch ungewiss, mit der Zählung wolle man mehr über die Verbreitung und Gefährdung des Igels erfahren. Allein in Bayern würden pro Jahr durchschnittlich mehr als 12.000 Igel-Sichtungen gemeldet. Die Igel-Zählung des LBV gibt es bereits seit 2015. (00/2878/26.09.2024)