Gedenkwanderung erinnert an Abriegelung der DDR-Grenze

Mit einer Gedenkwanderung erinnern das Grenzlandmuseum Eichsfeld und die Heinz-Sielmann-Stiftung an diesem Sonntag (26. Mai) an die Abriegelung der deutsch-deutschen Grenze durch die DDR vor 72 Jahren. Die neun Kilometer lange Wanderung startet am Sitz der Stiftung auf Gut Herbigshagen bei Duderstadt und endet am Grenzlandmuseum. Wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten, geht es bei der Tour auch um die „wertvollen Perlen der Natur, die heute rechts und links des einstigen Todesstreifens und heutigen Grünen Bandes liegen.“

Am 26. Mai 1952 hatte die politische Führung der DDR beschlossen, die gesamte Grenze zur Bundesrepublik abzuriegeln. Einen Tag später legten die Behörden in einer Polizeiverordnung die Errichtung einer fünf Kilometer tiefen Sperrzone fest und verfügten strenge Regularien für das Leben und Arbeiten in der Sperrzone. Menschen, die außerhalb der Sperrzone lebten, mussten Passierscheine für einen Besuch oder die Arbeit beantragen, Westdeutsche durften nicht mehr in die Ortschaften des Sperrgebietes.

Wenige Tage darauf begannen Zwangsaussiedlungen aus den Sperrgebieten, sie wurden später unter dem Namen „Aktion Ungeziefer“ bekannt. Dabei verloren mehr als 8.000 DDR-Bürger ihre Heimat. Im Eichsfeld waren mehr als 300 Menschen betroffen. Eine zweite große Zwangsaussiedlungsaktion aus dem Sperrgebiet gab es am 3. Oktober 1961.