Gedenkveranstaltung für Opfer der “Werwolf-Tragödie”

Mit einer Gedenkveranstaltung in Malchow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) soll am 5. Juli (11.45 Uhr) an die Opfer der sogenannten „Werwolf-Tragödie“ von 1945/1946 erinnert werden. Die beiden Gedenkreden werden der Landesbeauftragte Mecklenburg-Vorpommerns für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Burkhard Bley, und Brigadegeneral Ralf Hammerstein halten, heißt es in der Einladung der Stadt Malchow. Der evangelische Pastor Eckhard Kändler (Malchow) wird ein Gebet sprechen. Geplant sind unter anderem auch drei Grußworte und eine Kranzniederlegung.

In Malchow waren 1945 und 1946 insgesamt 33 Jungen und Mädchen vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet worden, weil sie angeblich der Organisation „Werwolf“ angehörten. Elf von ihnen starben in sowjetischen Speziallagern, zwei weitere bereits in der U-Haft in Waren (Müritz). Die Organisation sollte angeblich Jugendliche für einen Partisanenkrieg gegen die sowjetischen Besatzer rekrutiert haben. Auch in anderen Orten in MV, darunter Bützow, Güstrow, Laage und Penzlin wurden Jugendliche verhaftet.

Alle Opfer wurden nach der politischen Wende 1989 strafrechtlich rehabilitiert. Heute erinnert in Malchow unter anderem ein Gedenkstein an die „Werwolf-Tragödie“. In der sowjetischen Besatzungszone sollen damals über 20.000 junge Menschen verhaftet worden sein. Sie verschwanden in sowjetischen Lagern oder wurden zum Tode verurteilt. Über 12.000 von ihnen sind damals gestorben.