Gedenktafel erinnert an Unterstützer verfolgter Juden

In Berlin erinnert jetzt eine Gedenktafel an die Eltern der ehemaligen FDP-Generalsekretärin Cornelia Schmalz-Jacobsen, die während der NS-Zeit verfolgten Jüdinnen und Juden halfen. Donata (1900-1986) und Eberhard (1899-1969) Helmrich hatten nach 1933 anfangs spontane Hilfen geleistet. Nach der Reichspogromnacht von 1938 wurde deren Reihenhaus im Berliner Westend zu einem Versteck für jüdische Menschen. Die Gedenktafel für beide wurde in der Westendallee 99f angebracht, wie die Senatskulturverwaltung am Freitag mitteilte.

Die Eltern der früheren Familiensenatorin von West-Berlin leisteten Unterstützung bei der Beschaffung von Visa oder Bürgschaften für die Emigration und verwahrten Eigentum. Eberhard Helmrich habe nach seiner Einziehung durch die Wehrmacht als Leiter eines Arbeitslagers im damals polnischen, heute ukrainischen Drohobycz von 1942 an die Not jüdischer Menschen gelindert, die dort arbeiteten, hieß es. Bei Razzien versteckte er einige von ihnen in seiner Wohnung. Er besorgte falsche Papiere und half mehreren Jüdinnen nach Berlin zu seiner Frau zu flüchten, die dann die weitere Unterstützung übernahm.

Donata Helmrich nahm die jungen Frauen in ihrem Haus auf und versteckte sie zeitweise im Bunker, der zum Haus gehörte. Sie vermittelte die Frauen als christliche Ukrainerinnen an Familien, die Haushaltshilfen suchten.

Donata Helmrich blieb nach der Trennung von ihrem Mann in Berlin, während dieser 1949 in die USA emigrierte. Die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem ehrte beide, ihn 1965 und sie 1986 als „Gerechte unter den Völkern“.