Gedenktafel erinnert an Kästner-Illustrator Walter Trier

Mit einer Gedenktafel erinnert Berlin künftig an den Zeichner und Illustrator Walter Trier (1890-1951). Der in Prag geborene Karikaturist sei als kritischer Satiriker mit jüdischer Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt worden, teilte die Senatsverwaltung für Kultur am Montag in Berlin mit. Er erhielt 1933 Berufsverbot. Die Gedenktafel wird am 1. Juli mit Kultursenator Joe Chialo (CDU) in der Herwarthstraße in Berlin-Lichterfelde eingeweiht.

Nach Abschluss des Studiums veröffentlichte Trier 1909 erste Zeichnungen für die Satire-Zeitschrift „Simplicissimus“ und die Kunstzeitschrift „Jugend“, die Namensgeberin der Kunstrichtung des Jugendstils. Im Jahr darauf zog Trier nach Berlin, wo er als Pressezeichner tätig war. Als solcher habe er mit Humor und prägnanter Bildsprache die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit kommentiert, hieß es. Von 1929 an erschienen von ihm illustrierte Bücher von Erich Kästner (1899-1974).

Trier floh 1936 nach London. Während des Zweiten Weltkriegs setzte er seine Kunst im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein. So zeichnete er im Auftrag des britischen Informationsministeriums Flugblätter in Form von Leporellos und kleinen Heften, die mit Flugzeugen über von Deutschen besetzte Gebiete abgeworfen wurden. Im Exilorgan „Die Zeitung“ veröffentlichte er Karikaturen unter anderem über das Attentat des 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler und Propagandalügen der Nationalsozialisten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließ Trier sich in Kanada nieder. Dort starb er 1951 im Alter von 61 Jahren.