Gedenkstunde erinnert an Deportation Russlanddeutscher
Der Aussiedlerbeauftragte des Berliner Senats, Walter Gauks, lädt am Mittwoch zu einer Gedenkveranstaltung in das Rote Rathaus ein. Dabei soll erstmals offiziell in Berlin an die Deportation der Russlanddeutschen vor 83 Jahren in der damaligen Sowjetunion erinnert werden, wie die Senatsverwaltung für Integration am Montag in Berlin mitteilte. Zu der Gedenkstunde im Großen Saal werden der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), die Leiterin Ökumene und stellvertretende Direktorin des Berliner Missionswerks, Barbara Hustedt, sowie Mitglieder von Vertriebenenverbänden und von Spätaussiedlern, Zeitzeugen und Nachkommen der Deportierten erwartet.
Der 28. August ist der zentrale Gedenktag der Russlanddeutschen. Am 28. August 1941 verfügte der Oberste Sowjet der UdSSR den Deportationserlass „Über die Umsiedlung der Deutschen, die in den Wolga-Rayons leben“. Das war der Beginn der stalinistischen Zwangsumsiedlungen der seit 250 Jahren in dem Land lebenden Russlanddeutschen und ihrer jahrzehntelangen Verfolgung und Diskriminierung. Vorgeworfen wurde ihnen eine Kollaboration mit Nazi-Deutschland.
In der Folge wurden rund 900.000 Menschen von der Wolga, aus der östlichen Ukraine, dem Kaukasus sowie weiteren Gebieten nach Sibirien und Kasachstan zwangsumgesiedelt. Rund 350.000 Menschen kamen in Arbeitslager, mindestens 150.000 Menschen verloren ihr Leben.