Gedenkstein für deportierte Juden in Darmstadt enthüllt

Mit einem Gedenkstein in Darmstadt ist am Mittwoch der zweite Teil einer „Gedenkbrücke“ für Juden enthüllt worden, die von Darmstadt aus ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden sind. Den Gedenkstein hätten Oberstufenschülerinnen und -schüler gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Darmstadt gestaltet, wie die Stadt Darmstadt am Mittwoch mitteilte. Bereits im Februar war im Kolumbarium der Gedenkstätte Theresienstadt eine Erinnerungstafel für die aus Darmstadt verschleppten Menschen enthüllt worden.

Der Stein solle eine Mahnung sein, „wie schnell Rassismus, Intoleranz und Antisemitismus mörderische Auswirkungen produzieren“, sagte der Darmstädter Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD). Die evangelische Vorsitzende der GCJZ, Ulrike Schmidt -Hesse, forderte, dass nie wieder Menschen „wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer politischen Überzeugung verfolgt werden“. Der katholische Vorsitzende der GCJZ, Bernd Lülsdorf, sagte: „Wir engagieren uns gemeinsam mit vielen Bündnispartnern, weil wir Verantwortung tragen für eine Zukunft in Vielfalt und Gerechtigkeit.“

Schüler der Edith-Stein-Schule in Darmstadt hatten im Frühjahr 2023 die Gedenkstätte in Theresienstadt besucht. Sie recherchierten über das Leiden der Opfer aus Darmstadt und gestalteten Entwürfe für einen Gedenkstein und eine Gedenktafel in Darmstadt und Theresienstadt. Die GCJZ übernahm die Trägerschaft für das Projekt, die Finanzierung unter anderem die Stadt, die GCJZ und die EKHN-Stiftung – Kulturstiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.