Die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück erinnert mit einer Gedenktafel an die Beteiligten des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944, die danach vom NS-Regime in dem Konzentrationslager inhaftiert wurden. Die Tafel mit einem Psalm-Vers aus der Bibel sei am Freitag enthüllt worden, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit. Das Erinnerungszeichen sei auch den in der benachbarten Sicherheitspolizeischule in Drögen Inhaftierten gewidmet.
In den Tagen nach dem gescheiterten Hitler-Attentat und Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 wurden den Angaben zufolge einige der festgenommenen Widerstandskämpfer zu Verhören in die Sicherheitspolizeischule Drögen und in das KZ Ravensbrück gebracht. Dazu gehörten unter anderem der Jurist und Diplomat Ulrich von Hassell (1881-1944), der SPD-Politiker Julius Leber (1891-1945), der Leutnant und spätere Gründer und Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Ewald Heinrich von Kleist (1922-2013), der Admiral und NS-Geheimdienstchef Wilhelm Canaris (1887-1945) und der Jurist Peter Yorck von Wartenburg (1904-1944).
Die Gedenkstättenstiftung betonte, etliche der Gefangenen seien anschließend nach Berlin zurückgebracht worden, wo sie in Schauprozessen vom Präsidenten des NS-„Volksgerichtshofs“, Roland Freisler, zum Tode verurteilt und anschließend hingerichtet wurden. Einige Angehörige der Widerstandskämpfer, darunter Nina von Stauffenberg (1913-2006), die Ehefrau des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944), verbrachten einen Teil ihrer Sippenhaft in völliger Isolation im Zellenbau von Ravensbrück.