Gedenkstätte Bergen-Belsen zeigt Ausstellung zu NS-Tätern

Zusammen mit Gedenkstätten in Holland und Norwegen will Bergen-Belsen ein besonders Kunstprojekt in die Tat umsetzen. Es geht um die Wohnhäuser von Lagerkommandanten.

In Bergen-Belsen starben zehntausende Opfer des Nazi-Regimes
In Bergen-Belsen starben zehntausende Opfer des Nazi-RegimesImago / ZUMA Press

Die niedersächsische KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen will in einem gemeinsamen Kunstprojekt mit den Gedenkstätten Westerbork in den Niederlanden und Falstad in Norwegen die Rolle der NS-Täter näher beleuchten. Vom 27. Februar an zeigt die Gedenkstätte Bergen-Belsen dazu die Ausstellung „If A Tree Fell In A Forest“ (Wenn ein Baum in einem Wald umfällt) des in München geborenen Foto-Künstlers Jakob Ganslmeier, wie die Gedenkstätte mitteilte. Er arbeitete dafür zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern Onias Landveld, Ana Zibelnik und Oddkin, die auch zur Ausstellungseröffnung erwartet werden.

Die Gedenkstätten haben den Angaben zufolge für das Projekt die Künstler eingeladen, sich ausgehend vom Wohnhaus der jeweiligen Lagerkommandanten mit dem Thema Täterschaft auseinanderzusetzen. Die Videoinstallation auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist bis zum 30. November im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte zu sehen. Betreut wird das Projekt durch die Organisation „Paradox“ aus den Niederlanden.

Kooperation aus drei Ländern

In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene, unter ihnen das jüdische Mädchen Anne Frank, deren Tagebuch weltbekannt wurde. Aus dem Lager Westerbork in den deutsch besetzten Niederlanden wurden in der NS-Zeit niederländische oder sich in den Niederlanden aufhaltende deutsche Juden in andere Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Das Strafgefangenenlager Falstad bei Trondheim war vom Frühjahr 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Polizeihäftlingslager der deutschen Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes.