Gedenken in Deutschland ein Jahr nach Terrorangriff der Hamas
Der 7. Oktober in Israel ist auch für Jüdinnen und Juden in Deutschland und anderswo in Europa eine Zäsur. Ein Jahr danach wird bundesweit an die Opfer erinnert – unter dem Eindruck von stark gestiegenem Antisemitismus.
Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen wird heute auch in Deutschland an den Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnert. In Berlin wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Bischöfen zu einem Gottesdienst erwartet. Ebenfalls in der Hauptstadt stellt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ein Lagebild zu den Auswirkungen des Krieges auf die jüdischen Gemeinden hierzulande vor. In jüdischen Gemeinden bundesweit erinnern die Mitglieder auf unterschiedliche Weise an die Opfer des 7. Oktober, teilweise still und ohne Öffentlichkeit.
Seit dem 7. Oktober ist der Antisemitismus in Deutschland stark angestiegen. So lag die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten im vergangenen Jahr laut Bundeskriminalamt auf einem Höchststand mit 5.164 Delikten inklusive 148 Gewalttaten. Der massive Anstieg sei vor allem auf den Anstieg nach dem 7. Oktober zurückzuführen, heißt es. Zum Vergleich: 2022 waren es 2.641 Delikte, davon 88 Gewalttaten. Hinzu kommen zahlreiche weitere antisemitische Vorfälle, die keine Straftat darstellen.
Am 7. Oktober 2023 griffen Terroristen der islamistischen Hamas zahlreiche israelische Orte, Kibbuze und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen an. Dabei wurden nach offiziellen israelischen Angaben mehr als 800 Zivilisten und rund 370 Soldaten getötet. Rund 250 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Bis heute befinden sich noch 101 tote und lebendige Geiseln in der Gewalt der Hamas. Am 8. Oktober erklärte Israel offiziell den Kriegszustand.