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Gedenken an rechtsextremistischen Sprengstoffanschlag Wehrhahn

Im Gedenken an die Opfer des rechtsextremistischen Sprengstoffanschlags am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn laden Wissenschaftler der Hochschule Düsseldorf zu einer Veranstaltung ein. Zum 25. Jahrestag finde eine Gedenkkundgebung am 27. Juli um 15 Uhr vor Ort statt, teilten die Wissenschaftler vom Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus (Forena) an der Hochschule Düsseldorf am Samstag mit. Gemeinsam mit der Initiative „Wehrhahn erinnern“ und weiteren Kooperationspartnern ein Veranstaltungsprogramm zum Jahrestag organisiert.

Zudem erscheine ein Sammelband im Metropol Verlag am 21. Juli, erklärten die Forena-Wissenschaftler. Interviews, unter anderem mit einer Betroffenen des Anschlags, und wissenschaftliche Beiträge zeichneten die Umstände und Folgen der antisemitischen und rassistischen Gewalttat nach, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnte.

Am 27. Juli 2000 explodierte an der Düsseldorfer S-Bahn-Station Wehrhahn ein Sprengsatz. Er richtete sich gezielt gegen eine Gruppe Sprachschüler aus der ehemaligen Sowjetunion, darunter sechs Jüdinnen und Juden. Zehn Menschen wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Täter konnten nicht ermittelt werden. Im Jahr 2017 wurde ein Tatverdächtiger mit rechtsextremistischem Hintergrund festgenommen und wegen versuchten Mordes angeklagt. Der ehemalige Bundeswehrsoldat und Inhaber einer unweit des S-Bahnhofs gelegenen Militariahandlung hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe des Tatorts befunden. Im Jahr darauf aber wurde der Mann wegen nicht ausreichender Beweislage freigesprochen. Der Bundesgerichtshof bestätigte diesen Freispruch im Jahr 2018.