Nach Jahren der Einschränkungen rechnet Bethlehem zu Weihnachten wieder mit mehr Besuchern – auch Präsident Abbas will zur Christmette kommen. Zuvor berichtete er aber über ein neues Bauvorhaben in der Geburtskirche.
Die Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem soll restauriert werden. Das teilte der stellvertretende Franziskaner-Kustos Ibrahim Faltas unter Berufung auf Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas mit. Aus Kreisen der Franziskanerkustodie wurden die Restaurierungspläne auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigt. Abbas soll während seiner jüngsten Rom-Reise die Wiederaufnahme der Arbeiten in der Geburtskirche mehrfach erwähnt haben, erklärte Faltas laut einem Bericht des katholischen Nachrichtendienstes Sir (Montag).
Die im Juni 2012 auf die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommene Geburtskirche im Zentrum Bethlehems gehört zu den heiligsten Stätten der Christenheit. Seit 2013 wurde sie umfangreich restauriert.
Kaiser Konstantin errichtete 326 den Vorgängerbau der heutigen Kirche. Der Hauptaltar der im sechsten Jahrhundert neu erbauten Basilika befindet sich über einer zwölf mal zehn Meter großen Grotte. Dort wird der Geburtsort Jesu verehrt.
Nach zwei Jahren mit stark eingeschränkten Feierlichkeiten soll es in diesem Jahr wieder einen zentralen Weihnachtsbaum auf dem Krippenplatz geben. Für die Christmette in der Nacht zum 25. Dezember rechnet die lateinische Kirche in diesem Jahr wieder mit mehr Besuchern. Auch Präsident Abbas will nach zwei Jahren Abwesenheit an der Messe teilnehmen.
Zu Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelösten Kriegs hatte Israel das Westjordanland vollständig abgeriegelt und zahlreiche weitere Barrieren errichtet. Inzwischen hat sich die Situation an den von Israel kontrollierten Checkpoints in die besetzten palästinensischen Gebiete etwas verbessert. Teilweise kehren erste ausländische Reisegruppen zurück in die Kleinstadt Bethlehem.