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Geburtenrate in Deutschland sinkt – 1,35 Kinder je Frau

Insgesamt kamen hierzulande im vergangenen Jahr 677.117 Kinder zur Welt. Das sind weniger Geburten als 2023, so eine neue Statistik. Gesunken ist auch die Geburtenrate – in Deutschland und in der EU.

Die Geburtenrate in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 1,35 Kinder je Frau gesunken. Sie war damit um 2 Prozent niedriger als 2023 mit 1,38 Kindern, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Demnach verlangsamte sich der Rückgang deutlich. Im vergangenen Jahr kamen in Deutschland insgesamt 677.117 Kinder zur Welt. Damit nahm die Zahl der Geburten um 15.872 beziehungsweise 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab, als noch 692.989 Neugeborene gezählt wurden.

Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt laut Statistikamt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweiligen Jahr.

Die höchste Geburtenziffer hatte laut Statistik Niedersachsen mit 1,42 Kindern je Frau, die niedrigste Berlin mit 1,21 Kindern. Die Geburtenhäufigkeit in den östlichen Flächenländern war mit 1,27 Kindern deutlich geringer als in den westlichen Bundesländern mit 1,38. Am höchsten in den östlichen Bundesländern war die Rate in Brandenburg mit 1,34 Mädchen und Jungen. 2024 sank die Geburtenziffer in allen Bundesländern: am stärksten in Thüringen auf 1,24 Kinder, am geringsten in Baden-Württemberg auf 1,39.

Im vergangenen Jahr war die Geburtenrate der Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit so niedrig wie zuletzt vor 30 Jahren: 1,23 Kinder. Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren es 1,84 Kinder, 2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Ausländische Frauen bringen den Angaben zufolge seit 2017 kontinuierlich weniger Kinder zur Welt.

Das Durchschnittsalter aller Eltern bei Geburt stagniert den Angaben zufolge seit 2021. Mütter waren 2024 bei einer Geburt – unabhängig davon, ob es das erste Kind oder ein weiteres war – im Schnitt 31,8 Jahre und Väter 34,7 Jahre alt.

In den meisten EU-Staaten sanken die Geburtenziffern ebenfalls. Dadurch ergibt sich 2023 für alle 27 EU-Staaten mit durchschnittlich 1,38 Kindern je Frau ein deutlich niedrigerer Wert als zehn Jahre zuvor mit 1,51 Kindern. Deutschland lag 2023 im Europäischen Durchschnitt. Am höchsten war die Geburtenziffer in Bulgarien mit 1,81 Kindern je Frau. Die niedrigsten Raten hatten Malta mit 1,06 und Spanien mit 1,12 Kindern. Das Statistische Bundesamt beruft sich auf Angaben der Europäischen Statistikbehörde Eurostat.