Gebet statt Feier: Innenstadtgemeinden in Saarbrücken mit alternativem Weltgebetstag

In Saarbrücken feiert in diesem Jahr weder die evangelische noch die katholische Innenstadtgemeinde den Weltgebetstag der Frauen. Stattdessen gibt es ein Friedensgebet für den Nahen Osten.

Manche Gemeinden ersetzen in diesem Jahr die Feier zum Weltgebetstag durch ein Gebet um Frieden im Nahen Osten
Manche Gemeinden ersetzen in diesem Jahr die Feier zum Weltgebetstag durch ein Gebet um Frieden im Nahen OstenUnsplash / Milada Vigerova

In den beiden christlichen Innenstadtgemeinden in Saarbrücken wird der Weltgebetstag 2024 nicht gefeiert. Die evangelische Kirchengemeinde St. Johann hat in Rücksprache mit der katholischen St. Johann-Gemeinde den Weltgebetstag abgesagt. Das Presbyterium der Gemeinde hat in seiner Januarsitzung beschlossen, sich nicht am diesjährigen Weltgebetstag am 1. März zu beteiligen.

Stattdessen soll es am 1. März um 18 Uhr im Pfarrsaal von Maria Königin ein Friedensgebet für das Heilige Land und den Nahen Osten geben, zu dem die Gemeinde herzlich einlädt.

Kritische Betrachtung des überarbeiteten Materials

Zu der Absage geführt hat die Stellungnahme des Deutschen Koordinierungsrates sowie weiteres Material. „Unseres Erachtens ist auch die neue, überarbeitete Ordnung nicht geeignet. Nach wie vor gibt es Aussagen, die im Zusammenhang als antisemitisch zu klassifizieren sind. Kritisch sehen wir die drei ,Geschichten‘ in der Ordnung“, erklärt Pfarrerin Silke Portheine. Auch das auf der Rückseite der neuen Ordnung abgedruckte Projektbeispiel „Machsom­Watch“ werfe Fragen auf, zum Beispiel, ob die Abgrenzung von der Terrorgruppe Hamas wirklich bei allen Aktivistinnen gegeben sei.

Die erste Ordnung für den Gottesdienst hätte zurückgezogen werden musste, weil Vorwürfe gegen die Künstlerin des Titelbildes, Solidarität mit der Terrorgruppe Hamas geäußert zu haben, nicht entkräftet werden konnten, heißt es in der Stellungnahme des Presbyteriums. Auch die im Januar erschienene aktualisierte Gottesdienstordnung enthalte nach wie vor – so die Auffassung des Presbyteriums – „falsche und tendenziöse Aussagen, die als antijüdisch und antiisraelisch zu klassifizieren sind und unterschwellig eine Delegitimierung Israels darstellen“.