Artikel teilen:

Früherer Astronaut Ewald wird Botschafter für Raumfahrtthemen

Nordrhein-Westfalen hat einen Raumfahrtbotschafter ernannt. Mit dem früheren Astronauten und Physiker Reinhold Ewald wolle NRW seine Stärken als Luft- und Raumfahrtstandort ausbauen, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Dienstag in Köln. Ewald werde Impulse für die Landespolitik liefern und zu einer stärkeren Wahrnehmung der Interessen des Landes beitragen. Seine Funktion ist an das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie angebunden. Ewald betonte, Europa müsse in der Raumfahrt unabhängiger werden, speziell von den USA. Hier sehe er Chancen für NRW, innovativ Lücken zu schließen.

NRW sei Heimat verschiedener führender Forschungseinrichtungen der Luft- und Raumfahrtindustrie, hieß es. Hinzu kämen mehr als 400 Unternehmen. „Fast alles, was man für Raumfahrt braucht, wird in Nordrhein-Westfalen abgedeckt“, erklärte das Ministerium. Das reiche von Hightech-Bauteilen und Bodensystemen bis hin zu datenbasierten Dienstleistungen und modernen Quantentechnologien. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) erklärte: „Ob beim Klimaschutz, bei moderner Kommunikation oder beim Verteidigen unserer Freiheit: Innovationen aus der Raumfahrt leisten unverzichtbare Beiträge.“

Ewald studierte Physik in Köln. Er arbeitete ab 1987 beim DLR und nahm 1997 an der deutsch-russischen Mission MIR teil. 1999 wurde er Mitglied der ESA. Von 2004 bis 2011 leitete er die Columbus-Missionsoperationen der ESA und war von 2015 bis 2024 Professor für Astronautik und Raumstationen an der Universität Stuttgart.

Am Mittwoch findet in Köln zudem die erste Raumfahrtkonferenz SpaceTech.NRW von Landesregierung, der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) statt.