Fröste schaden hitzeresistenten Bäumen

Häufige Frostperioden im Frühjahr in Thüringen erschweren die Suche nach hitzeresistenten Baumarten für den Freistaat. Nach Angaben von ThüringenForst unterhält der landeseigene Betrieb seit 2012 im Thüringer Becken im Rahmen eines europäischen Forschungsprojektes ein Versuchsfeld mit Orientbuchen, Türkischen Tannen und Libanonzedern. Dabei sei festgestellt worden, dass trotz fortschreitenden Klimawandel nicht jeder wärmeliebende Baum für Aufforstungen in Mitteldeutschland geeignet sei, teilte der Landesbetrieb am Donnerstag in Erfurt mit.

Starke Spätfröste im Mai 2019 und 2020 führten den Angaben zufolge bei bis zu zehn Prozent der Orientbuchen zu Schäden, nicht aber zum Absterben. Auch habe sich gezeigt, dass die Türkische Tanne Minusgrade im Frühjahr nicht vertrage. Die Libanonzeder werde bereits durch Frost in den Wintermonaten geschädigt.

Die Suche nach geeigneten, exotischen Baumarten bleibe ein langwieriger Prozess, erklärte ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt. Neben Modellierungen am Computer oder der Laborforschung seien langfristige Versuchsanbauten weiter erforderlich.

Grundsätzlich werde nach Bäumen gesucht, die an ihren heimischen Standorten in einem Klima wachsen, das in 30 bis 70 Jahren auch für Thüringen vorausgesagt werde. Ein Problem bleibe aber, dass der fortschreitende Klimawandel nicht nur mehr Trockenheit und Hitze, sondern auch mehr und intensivere Spätfröste bringe, so der Forst-Chef. Die Versuchsanbauten zeigten, dass manche exotische Baumart bei der zunächst milden Witterung verfrüht austreibe und bei dann einsetzendem Frost Schaden nehme.