Friedenspreis des Deutschen Films für BR-Koproduktion

“Die Brücke” des Regisseurs Bernhard Wicki gilt bis heute als einer der bedeutendsten Antikriegsfilme. Nach ihm ist seit einigen Jahren der Friedenspreis des Deutschen Films benannt, der dieser Tage verliehen wird.

Der Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke geht in diesem Jahr in der Kategorie “national” an die Regisseurin Julia von Heinz für ihren Film “Treasure – Familie ist ein fremdes Land”. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr am Dienstag bei einem Festakt im Münchner Cuvillies-Theater verliehen, wie der Bayerische Rundfunk (BR) am Montag mitteilte. Die BR-Koproduktion mit Stephen Fry und Lena Dunham in den Hauptrollen kommt am 12. September in die deutschen Kinos.

In der Begründung heißt es, von Heinz sei ein ergreifender und trotz des düsteren Themas unterhaltsamer Film gelungen. Dieser erinnere daran, dass es nicht den einen korrekten Weg gebe, mit der Vergangenheit umzugehen, dass es aber wichtig sei, das Vergangene niemals zu vergessen.

Im Mittelpunkt von “Treasure – Familie ist ein fremdes Land” steht die New Yorkerin Ruth (Dunham), die mit ihrem eigenwilligen Vater Edek (Fry) 1991 eine Rundreise durch Polen macht. Ziel sind jene Orte, in denen die Familie einst lebte, bevor Mitglieder im Holocaust ermordet wurden. Die beiden besuchen Warschau, Lodz und Krakau sowie die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, wo Edek und seine gestorbene Frau Rose während der NS-Zeit interniert waren.

Während Ruth bemüht ist, ihre jüdischen Wurzeln zu finden, zeigt sich ihr Vater mäßig interessiert an der Familiengeschichte. Erst als die beiden das ehemalige Haus der Familie besuchen und Edek mit einer polnischen Familie konfrontiert wird, die vom Elend seiner Familie profitiert hat, verändert sich seine Haltung. Vater und Tochter nähern sich einander zum ersten Mal an.

Seit 2002 ehrt der Bernhard-Wicki-Gedächtnisfonds herausragende Filmemacherinnen und Filmemacher. Künstlerisch wertvolle Filme humanistischer und gesellschaftspolitischer Dimension werden mit dem Filmpreis gewürdigt. Rund 70 symbolische Brückenpfeiler sind seitdem verliehen worden. Die jährliche Veranstaltung wird von der bayerischen Staatsregierung, dem Film-Fernseh-Fonds Bayern sowie der Landeshauptstadt München gefördert und in Partnerschaft mit dem BR realisiert. Ein 90-minütiger Zusammenschnitt der Verleihung ist am 2. Juli ab 23.45 Uhr im BR-Fernsehen zu sehen. Zudem ist der Beitrag in der ARD-Mediathek abrufbar.