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Friedensfahne an Landesbischof Kramer überreicht

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Friedrich Kramer, hat am Mittwoch in Erfurt die „Weiße Friedensfahne“ überreicht bekommen. Wie Initiator Johannes Heibel im Rahmen der Übergabe erklärte, solle damit Kramers Einsatz für Frieden und gegen Krieg gewürdigt werden.

Heibel erklärte, er kenne nur wenige Menschen in Deutschland, die sich so engagiert und mutig wie der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für den Frieden einsetzten. Dabei scheue Kramer auch nicht die Kritik aus den eigenen Reihen.

Dieser erinnerte an die Bedeutung der weißen Fahne, nicht nur als militärisches Zeichen für die Aufgabe von Kampfhandlungen. Weiß sei auch die Farbe Jesu Christi. Insofern sei sie ein stimmiges, pazifistisches Symbol.

Die Fahne soll laut Initiator Heibel in nächster Zeit an weitere Personen des öffentlichen Lebens übergeben werden. So plane er gemeinsam mit Mitstreitern eine Pilgerreise nach Rom, um Papst Leo XIV. die Fahne persönlich auf dem Petersplatz zu übergeben. Ein Termin stehe bislang nicht fest. Im Gespräch sei der 28. Oktober.

Gefertigt wurde die Fahne aus 150 Jahre altem weißem Leinentuch und ist bedruckt mit dem Friedenszitat des Papstes: „Mai più la guerra“ („Nie wieder Krieg“). Die Fahnenstangen bestehen aus Ästen, die Heibel in einem Bombentrichter nahe seines Wohnorts Siershahn (Rheinland-Pfalz) fand.

Im März 1945 gab es dort einen Luftangriff auf den Güterbahnhof. Die Nachbargemeinde Ebernhahn wurde schwer getroffen. Seitdem pilgern Siershahns Bürgerinnen und Bürger jährlich im Mai zu einer Kapelle, um des Kriegsendes zu gedenken.