Freilichtmuseum bekommt zwei neue Häuser

Das Freilichtmuseum Hohenfelden im Weimarer Land präsentiert am Samstag zwei neue Gebäude. Übergeben werde neben einem sogenannten Frankenwaldhaus auch eines der ältesten Bauernhäuser Thüringens, sagte Museumsleiterin Franziska Zschäck dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Mit dem im Jahr 1550 in Abtsbessingen im Kyffhäuserkreis erbauten Bauernhaus verfüge das Museum nun über das drittälteste ländliche Wohngebäude Thüringens. 1594 erhielt das Haus einen Fachwerkanbau. „Wie um 1600 üblich, hat das Haus ein Dach aus dickem Roggenstroh. Der First wurde durch Grassoden geschützt“, sagte die Museumsleiterin. Das Haus sei teilweise in Großsegmenten, teilweise in Einzelteilen nach Hohenfelden gebracht, wieder aufgebaut und umfassend saniert worden.

Ebenfalls übergeben werde ein typisches Frankenwaldhaus aus dem Landkreis Sonneberg in Südthüringen. Das Gebäude sei seit September auf dem Museumsgelände wiederaufgebaut worden. Das Denkmal war 1709 als Blockbau errichtet worden. Dieser Haustyp sei heute selten geworden. Die meisten dieser Bauten seien im Laufe der Jahrhunderte abgerissen worden. „Umso wichtiger ist es, dass eines dieser Häuser in unserem Museum bewahrt wird“, sagte Zschäck.

Im Haus informiere eine Dauerausstellung, wie die Familie Barnikol-Veit bis 1952 in diesem alten Gebäude nur 300 Meter von der innerdeutschen Grenze gelebt habe. Vor der drohenden Umsiedlung seien die Bewohner damals geflohen. Berichtet werde damit auch über das dunkle Kapitel der Zwangsumsiedlungen auf Anordnung des DDR-Regimes.

Die Umsiedlung solcher Häuser sei von der Idee bis zur Verwirklichung teilweise ein jahrelanger Prozess, sagte Museumsleiterin Franziska Zschäck. So hätten Demontage und Wiederaufbau des Hauses aus dem Kyffhäuserkreises zwölf Jahre benötigt. Ebenso wie das Frankenwaldhaus sei die Immobilie zum symbolischen Preis von zehn Euro angekauft worden. Umsiedlung und Sanierung auf dem Museumsgelände kosteten jeweils 500.000 Euro, sagte Zschäck.

Das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden wurde 1979 für bäuerliche beziehungsweise ländliche Bauwerke für die Region Mittelthüringen in Hohenfelden im Weimarer Land gegründet. Derzeit gehören etwa 30 Gebäude zum Museum, die zu einem Teil an ihren ursprünglichen Standorten innerhalb des Dorfes Hohenfelden stehen. Auf einer als Museumsgelände ausgewiesenen Freifläche wurden zudem historische Gebäude aus verschiedenen Dörfern der Region umgesetzt, die an ihren angestammten Standorten nicht erhalten werden konnten.