Artikel teilen:

“Freie Sachsen” missbrauchen Bauernproteste

Die rechtsextreme Kleinstpartei „Freie Sachsen“ hat die am Montag begonnenen bundesweiten Bauernproteste für ihre Zwecke missbraucht. In Dresden versammelten sich Augenzeugen zufolge mehrere Tausend Menschen zu einer Kundgebung und zogen durch die Altstadt, wie die Polizeidirektion Dresden mitteilte. Die „Freien Sachsen“ hatten zum „Tag des Widerstands“ aufgerufen.

Die Partei selbst sowie auch Beobachter sprachen von rund 10.000 Menschen, die dem Aufruf der „Freien Sachsen“ folgten. Radikale Forderungen der Demonstrierenden wie „Ampel auslöschen“ und „Nieder mit der Regierung“ hatten allerdings nichts mit der Forderung der Bauern, die Kürzungen von Agrarsubventionen in Deutschland zurückzunehmen, zu tun. Der Bauernverband hatte sich bereits im Vorfeld der Protestwoche von rechtsextremen Gruppierungen distanziert.

Wie Beobachter auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, mitteilten, wurde am Mittag von dem rechten Protestzug in Dresden eine Polizeikette durchbrochen.

In ganz Sachsen haben am Montag Landwirte demonstriert. Unter anderem wurden Autobahnauffahrten im Freistaat mit Traktoren blockiert. In einigen sächsischen Schulen fand laut dem Landesamt für Schule und Bildung kein Unterricht statt. Für Mittwoch ist in Dresden eine weitere Großdemonstration angemeldet.

Die Bundesregierung hatte die Kürzungen von Agrarsubventionen teilweise zurückgenommen, den Bauern reicht dies allerdings nicht. Die Ampel-Koalition wollte die Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer streichen und Agrardiesel teurer machen, um Einsparungen im Bundeshaushalt zu erzielen.