Frauenrat: Kinder vor veralteten Rollenbildern im Netz schützen
Der Bayerische Landesfrauenrat vertritt nach eigenen Angaben vier Millionen Frauen im Freistaat. Er hat aber auch Kinder und Jugendliche im Blick – und sieht sie einer besonderen Gefahr im digitalen Raum ausgesetzt.
Der Bayerische Landesfrauenrat warnt im Blick auf Heranwachsende vor rückwärtsgewandten Rollenbildern in sozialen Medien. „Diese schränken Jugendliche in der Entfaltung ihrer Vielfalt und Individualität ein“, teilte der Rat am Donnerstag in München mit. „Darüber hinaus tragen die Rollenklischees zur Manifestierung sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bei.“ Politik und Gesellschaft müssten daher tätig werden. Eltern, Erziehungsberechtigte und Schulverantwortliche sollten Kinder und Jugendliche zu Kritikfähigkeit erziehen und sie über Stereotypisierung in sozialen Medien aufklären.
Weiter hieß es: „In Bayern ist die Vermittlung von fächerübergreifender Medienkompetenz im Lehrplan festgeschrieben. Dieser muss Aufklärung zu Geschlechterstereotypen enthalten und kontinuierlich und verbindlich umgesetzt werden – von der Grundschule bis zur Sekundarstufe.“ Auch in der außerschulischen Jugendarbeit müsse Medienpädagogik dauerhaft gefördert und solide finanziert werden. Überdies sollten gendersensible Themen fester Bestandteil von Fortbildungen für Lehrer und Lehrerinnen sein.
Der Rat mahnte: „Eine kritische Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen ist ein notwendiger Schritt zur Förderung einer vielfältigen, gleichberechtigten und demokratischen Gesellschaft.“
Der Bayerische Landesfrauenrat ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von 58 Landes-Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Landesverbände. Er versteht sich als überparteilich, überkonfessionell und unabhängig und vertritt seiner Darstellung zufolge knapp vier Millionen Frauen in Bayern.