Frauen in Schleswig-Holstein leiden öfter an Arthrose
Frauen in Schleswig-Holstein leiden häufiger an Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk als Männer. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK Nordwest hervor, wie die Krankenkasse am Donnerstag mitteilte. Im Jahr 2022 sei demnach bei 21.298 AOK-Versicherten eine Coxarthrose am Hüftgelenk und bei 35.973 eine Gonarthrose am Kniegelenk diagnostiziert worden – mehr als 60 Prozent der Betroffenen seien Frauen. Konkret seien wegen Coxarthrose 13.245 Frauen und 8.053 Männer in ärztlicher Behandlung gewesen. Bei der Gonarthrose seien es 23.046 Frauen und 12.927 Männer gewesen, hieß es.
Der Auswertung zufolge stieg auch die Zahl der stationären Behandlungen im Vergleich zu den Vorjahren. Wegen Coxarthrose und Gonarthrose sind 2023 demnach 2.828 AOK-Versicherte in schleswig-holsteinischen Kliniken stationär behandelt worden. Das sind 12,7 Prozent mehr als im Vorjahr (2.509) und 19,3 Prozent mehr als 2021 (2.371). Auch wenn in der Corona-Pandemie die Krankenhausaufenthalte insgesamt und auch die OP-Zahlen wegen Coxarthrose und Gonarthrose deutlich gesunken seien, lägen sie jetzt über dem Wert von 2019, bemerkte die Krankenkasse.
Operative Therapien seien bei Arthrose nicht immer das Mittel der ersten Wahl, hieß es von der AOK. Heilbar sei die Gelenkerkrankung nicht, die Symptome ließen sich aber lindern: „Wer unter einer Arthrose leidet, sollte aktiv bleiben. Viele Studien belegen, dass Bewegung und ein gezielter Muskelaufbau effektive Therapien bei Arthrose sind. Außerdem kann der Krankheitsverlauf mit konservativer, ambulanter Therapie sowie medikamentöser Behandlung positiv beeinflusst werden“, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Arthrose ist eine Verschleißerkrankung: Der Gelenkknorpel nutzt sich ab, wird rau und zerfasert. Kleine Knorpelstückchen können sich ablösen. Im Endstadium reibt Knochen auf Knochen. Die Knie- und Hüftgelenke sind besonders häufig von Arthrose betroffen, da sie im Laufe der Jahre bei vielen Menschen starken Belastungen ausgesetzt sind. Die Folgen sind Schmerzen, Steifigkeit und Einschränkungen in der Bewegung, hieß es. „Mit regelmäßiger Bewegung und gezieltem Muskelaufbau gewinnen Patienten deutlich mehr Lebensqualität, lindern Schmerzen nachhaltig und können den Gelenkersatz als letzten Ausweg hinausschieben oder sogar vermeiden“, sagte Ackermann.