Der „unbereinigte Lohnabstand“ zwischen allen abhängig beschäftigten Frauen und Männern ist im vergangenen Jahr im Alter von 50 bis 59 Jahren in NRW am höchsten gewesen. Wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Freitag anlässlich des Equal Pay Day mitteilte, nimmt die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern ab dem Alter von 30 Jahren zu. Bei Beschäftigten unter 30 Jahren betrug der Lohnabstand drei Prozent und war im Alter zwischen 50 und 59 Jahren mit 22 Prozent am höchsten. Über alle Altersgruppen hinweg lag der „unbereinigte Lohnabstand“ in Nordrhein-Westfalen bei 16 Prozent, wie es hieß.
Gemessen an den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten verdienten Frauen in NRW damit rund ein Sechstel weniger als Männer. Gegenüber 2023 hat sich der durchschnittliche Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern nur leicht um einen Prozentpunkt verringert.
Im bundesweiten Durchschnitt ging der Gender Pay Gap nach Angaben des Statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr um zwei Punkte auf ebenfalls 16 Prozent zurück. Die Organisation UN Women Deutschland forderte in diesem Bereich mehr Tempo von der Politik und Wirtschaft. „Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt, gleiche Teilhabe an Führungspositionen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen endlich Wirklichkeit werden“, sagte die Vorsitzende von UN Women Deutschland, Elke Ferner. Wenn es bei der Angleichung der Löhne zwischen den Geschlechtern in dieser Geschwindigkeit weitergehe, „brauchen wir noch mehr als 40 Jahre, bis die Lohnungerechtigkeit beseitigt ist“, mahnte sie.