Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz kann sich insgesamt über ein großes Zuschauerinteresse freuen: Den größten Zuspruch während der Vorrunde hatte mit knapp 8,4 Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen (Marktanteil: gut 40 Prozent) der vom Ersten übertragene Auftaktsieg der DFB-Elf gegen Polen.
Die am vergangenen Samstag übertragene Viertelfinalpartie gegen Frankreich bescherte dem ZDF dank rund 10,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer einen Marktanteil von über 52 Prozent. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Anteil sogar bei fast 60 Prozent.
Diese Zahlen wurden vom gestrigen Halbfinale gegen Spanien nochmals deutlich übertroffen: Im Schnitt gut 14,3 Millionen Menschen sahen die knappe 0:1-Niederlage für die Deutschen. Der Marktanteil (57,6 Prozent) dürfte gerade beim Publikum unter 49 Jahren (68,5 Prozent) zumindest für Sportübertragungen die höchste TV-Quote dieses Jahres darstellen. Am Dienstag hatten bereits gut sieben Millionen Menschen (36 Prozent) im ZDF die Partie zwischen England und Italien verfolgt.
Kein Wunder, dass das Zwischenfazit der Sender rundum positiv ausfällt. „Die deutsche Nationalmannschaft hat mit ihrem Halbfinaleinzug große Begeisterung im Land ausgelöst“, sagte ZDF-Sportchef Yorck Polus dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Auch Spiele ohne deutsche Beteiligung erreichten Marktanteile über 20 Prozent und mehr als vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.“ Das ZDF wird am Sonntag um 18 Uhr auch das Finale zeigen.
Ähnlich äußerte sich ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky: „Die EM ist nicht nur sportlich ein außergewöhnliches Ereignis, sondern auch im Programm ein absoluter Erfolg. Das Interesse war von Beginn an da und ist über den Verlauf des Turniers stetig angewachsen.“ Die Livestream-Abrufe hätten inklusive der Viertelfinalespiele bei weit über 4 Millionen gelegen.
Am Sonntag trifft das spanische Team dann auf das englische. Das Finale steigt in Basel. Das Spiel um 18 Uhr wird unter anderem live übertragen vom ZDF und ist verfügbar über den Livestream in der Mediathek.
Großen Anteil am insgesamt äußerst positiven Gesamteindruck des Turniers hat neben der ausgesprochen friedlichen Stimmung in den größtenteils ausverkauften Stadien auch die Rahmenberichterstattung von ARD und ZDF. Gerade die Studiobeiträge waren dank Almuth Schult (ARD) und Kathrin Lehmann (ZDF) gleichermaßen kompetent wie unterhaltsam. Die beiden früheren Nationalspielerinnen treten angenehm unverkrampft auf.
Ähnlich sehenswert wie die Vorberichte zu den Spielen waren die in den jeweiligen Mediatheken angebotenen begleitenden Dokumentationen. „We Rise“ (ZDF) zum Beispiel, ein Status-quo-Vergleich des Frauenfußballs in England, Spanien, Frankreich und Deutschland, offenbart schonungslos, wie groß der Vorsprung anderer Ligen gegenüber Deutschland gerade bei der Nachwuchsförderung ist.