„Frau des Jahres“ in MV gekürt

Yvonne Winkler ist mit dem Titel „Frau des Jahres“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden. Traditionell ist die Auszeichnung am Mittwoch im Rahmen des Festaktes anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März) übergeben worden, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Die in Greifswald lebende Chirurgin sei „eine sehr gute Wahl für den Titel“, sagte Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt (Linke). Nach einem familiären Schicksalsschlag habe sie die Pflege ihres Mannes und ihren Arztberuf zu meistern gehabt. Nach seinem Tod habe sie als Alleinerziehende für das Leben gekämpft, begründet Bernhardt die Wahl aus 40 Kandidatinnen. Inzwischen habe sie neues Glück gefunden und sei Mutter von vier Kindern. „Seit 2021 setzt sie sich als eine der ersten Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern im Verein ‚Die Chirurginnen‘ für die Gleichstellung der Frauen in der noch immer von Männern dominierten Medizinbranche ein.“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) habe im Rahmen des Festaktes allen Frauen und Männer, die sich für Frauen, Gleichstellung und den Schutz von Frauen vor Gewalt einsetzen, gedankt. „Was die wirtschaftliche Situation aller Frauen angeht, brauche ich nur darauf hinzuweisen, dass heute Equal Pay Day ist“, sagte Schwesig. Frauen in Deutschland erhielten im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer. „Da ist also noch ganz viel zu tun.“ Mit dem Tariftreuegesetz sorge die Landesregierung bereits dafür, dass öffentliche Aufträge nur an Firmen gehen, die ihre Beschäftigten bei diesen Aufträgen nach Tarifvertrag oder tarifgleich bezahlen, sagte die Ministerpräsidentin.

Schwesig sei auch auf den Opferschutz eingegangen, habe die Verbindung von Demokratie und Frauenrechten betont und die Gäste des Empfangs aufgerufen, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Sie sei das Fundament der Demokratie. „In den Kommunen wird auch über Gleichstellung beraten und entschieden. Vom Kita-Angebot über die Vertretung von Frauen in öffentlichen Ämtern und Führungspositionen bis zur Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten“, betonte Schwesig.

Am Festakt im Mecklenburgischen Staatstheater haben rund 300 Gäste aus den Bereichen Politik, Gleichstellung, Gewerkschaft, Wirtschaft und Ehrenamt teilgenommen.