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Fragen und Antworten zur Kirchenwahl

Alle sechs Jahre sind in Württemberg Kirchenwahlen, das nächste Mal an diesem Sonntag (30. November). Wie wird gewählt, wer darf überhaupt wählen – und wann steht das Ergebnis fest? Die wichtigsten Fragen zur Kirchenwahl werden hier beantwortet.

Die Wählerinnen und Wähler bestimmen über die Zusammensetzung des Kirchenparlaments, der Synode. Dieses Gremium regelt, wofür Kirchensteuern ausgegeben werden, beschließt kirchliche Gesetze und wählt bei Bedarf einen neuen Landesbischof oder eine neue Landesbischöfin. Die Landessynode entscheidet also über den Weg, den die Kirche in den nächsten Jahren einschlagen wird. Außerdem werden an diesem Tag auch die Kirchengemeinderäte für die rund 1.000 württembergischen evangelischen Kirchengemeinden gewählt. Synode und Kirchengemeinderäte haben eine Amtszeit von sechs Jahren.

Wahlberechtigt sind Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Das sind rund 1,5 Millionen der 1,7 Millionen württembergischen Protestanten.

Es gibt Ähnlichkeiten. In Gemeindehäusern und Kirchen werden Wahllokale eingerichtet, die nach dem Sonntagsgottesdienst öffnen und am Spätnachmittag schließen. Erstmals haben alle Wahlberechtigten Briefwahlunterlagen zugeschickt bekommen, die das Wählen noch einfacher und bequemer machen sollen.

In der Landeskirche gibt es 15 Wahlkreise. Jeder dieser Wahlkreise hat eine Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten, die sich einem der vier Gesprächskreise der Synode zuordnen (Lebendige Gemeinde, Offene Kirche, Evangelium und Kirche, Kirche für morgen). Gewählt werden aber die Personen, nicht Gesprächskreislisten. Insgesamt gibt es 159 Kandidierende für die 90 Synodenplätze, am Ende kommen 60 sogenannte Laien und 30 ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer ins Kirchenparlament.

Die Gesprächskreise orientieren sich an bestimmten Frömmigkeitsstilen und haben jeweils eigene kirchenpolitische Schwerpunkte. Als Parteien begreifen sie sich aber nicht. So gibt es beispielsweise bei Abstimmungen keinen Fraktionszwang.

Dazu wurde die Internetseite kirchenwahl.de eingerichtet. Wenn man weiß, in welchem Wahlkreis man abstimmt, kann man gezielt die dort Kandidierenden herausfiltern und Angaben zu ihrer Person finden. Auch auf den Internetseiten der Gesprächskreise gibt es entsprechende Informationen.

Zwei Landtagsabgeordnete stehen auf dem Wahlzettel, beides CDU-Mitglieder: Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium und stellvertretende Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Baden-Württemberg, sowie Christian Gehring, religionspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Zu den bekannteren Gesichtern gehören auch Matthias Berg, ehemaliger Paralympic-Sportler, sowie die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade.

Bei der Wahl zur Landessynode rechnet die Landeskirche mit einem amtlichen Endergebnis schon am späten Abend des 30. November. Der Ausgang der Kirchengemeinderatswahlen soll dann einen Tag später, am 1. Dezember, feststehen. (2942/18.11.2025)