Foto-Nachlass von Dirk Reinartz in Bonn zu sehen
Eine Schau zum Werk des Fotografen Dirk Reinartz (1947-2004) ist ab Mitte Mai im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen. Die Ausstellung „Dirk Reinartz. Fotografieren, was ist“ beginnt am 16. Mai und ist die erste große Retrospektive zu seinem Oeuvre, wie das Museum am Dienstag ankündigte. Reinartz gelte „als einer der bedeutendsten Bildjournalisten“ der späten Bundesrepublik und des wiedervereinten Deutschlands.
Durch seine präzise und pointierte Bildsprache sei es dem Fotografen gelungen, gesellschaftspolitische Entwicklungen, kulturelle Umbrüche und konkrete Lebenssituationen von Menschen „in feinsinnigen fotografischen Erzählungen festzuhalten“, hieß es. Reinartz Karriere begann in den frühen 1970er Jahren. Als Student an der Folkwangschule in Essen arbeitete er zunächst für das Hamburger Nachrichtenmagazin „Stern“. 1977 schloss er sich der kooperativ organisierten Fotoagentur Visum in Hamburg an. Ab 1981 war Reinartz als freier Bildjournalist tätig. Seine Arbeiten erschienen in Zeitschriften wie dem „Spiegel“, in den Magazinen der „Zeit“ und der „Süddeutschen Zeitung“ sowie in der Kunstzeitschrift „art“.
Ein zentrales Thema in seinen Arbeiten sei die Beschäftigung mit Deutschland und den Deutschen, erklärte der LVR. „Zeit seines Lebens war er auf der Suche nach Motiven, in denen sich eine deutsche Identität zu erkennen gibt, mit all ihren Widersprüchen und historischen Verankerungen.“ Die Schau ist bis zum 15. September geplant.
Das zunächst in Familienbesitz befindliche Material des 2004 gestorbenen Fotografen wurde 2023 von der Deutschen Fotothek an der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden und der Stiftung F.C. Gundlach in Hamburg übernommen. Sie organisieren die Ausstellung gemeinsam mit dem LVR. Das Material des in Aachen geborenen Fotografen umfasst rund 10.000 Bilder, etwa 370.000 Negative und mehr als 100.000 Dias.