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Foto-Bildband zeigt Alltag von Stasi-Mitarbeitern

Eine neue Publikation gibt fotografische Einblicke in die Arbeit der Stasi und ihrer Mitarbeiter. Zu sehen seien auf 224 Seiten bislang weitgehend unveröffentlichte Fotos aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv, teilte das Bundesarchiv am Montag in Berlin mit. Die Abbildungen geben einen Einblick in den Alltag der DDR-Geheimpolizei.

Das Spektrum der etwa 100 Abbildungen des Buches „Die Hauptamtlichen. Fotografische Einblicke und biografische Skizzen aus den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit“ reiche von repräsentativen Aufnahmen der Leitungskader über die Dokumentation von Anwendungsbeispielen zur geheimen Fotografie bis zu Schnappschüssen, die Alltagsaufgaben wie Kantinen-, Kopier- und Schreibarbeiten zeigen.

„Fotos von den Arbeitsplätzen waren sehr selten“, sagte der Historiker Philipp Springer als Autor des Buches: „Denn innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) durfte nicht fotografiert werden.“ Der Bildband versammele erstmals einen Teil dieser Fotos. Ergänzt würden sie durch biografische Skizzen zu den Fotografierten. So entstehe ein Mosaik der Personalstruktur des Stasi-Ministeriums, sagte Springer.

Das in der Reihe „Schriften des Bundesarchivs“ erschienene Buch rücke damit erstmals diejenigen in den Mittelpunkt, die in der Regel hinter der überwachenden Kamera standen und die mitverantwortlich für die Unterdrückung von Menschen in der SED-Diktatur waren. Zu kaufen gibt es das Buch laut Bundesarchiv im Buchhandel für 59 Euro.