Foto-Ausstellung nimmt das Leben von Frauen in den Fokus

Von Sexarbeiterinnen bis zu Mutter Teresa: Die US-Künstlerin Mary Ellen Mark (1940-2015) schaute genau hin. Die Heilbronner Kunsthalle Vogelmann zeigt jetzt ihre Fotografien.

Dem oft randständigen Leben von Mädchen und Frauen widmet sich eine neue Fotografie-Ausstellung in Heilbronn. „Mary Ellen Mark – The Lives of Women“ versammelt in der Kunsthalle Vogelmann mehr als 90 Arbeiten der US-amerikanischen Fotojournalistin Mary Ellen Mark (1940-2015). Bis zum 28. Juli präsentiert die Schau meist in Schwarz-Weiß gehaltene Porträts von Frauen am Rande der Gesellschaft.

Mark schuf intime Bilder von Psychiatriepatientinnen, Straßenkindern, Prostituierten und Drogensüchtigen und würdigte das Wirken von Mutter Teresa im indischen Kalkutta. Neben Fotos zeigt die mit der Madrider Agentur diChroma photography konzipierte Ausstellung Film- und Magazinmaterial. Die Schau präsentiert einen Streifzug durch das Jahrzehnte währende Schaffen der von der Frauenbewegung beeinflussten Fotografin.

Die 1940 geborene Mary Ellen Mark studierte Malerei und Kunstgeschichte an der University of Pennsylvania. 1964 erwarb sie dort einen Master-Abschluss in Fotojournalismus. Nach einem Stipendium in der Türkei zog es sie nach New York, wo sie frei als Dokumentarfotografin arbeitete. Die Zeit Ende der 1960er Jahre boten der vor allem in Schwarz-Weiß arbeitenden Fotografin viel Stoff, waren doch Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und Protestmärsche für die Gleichberechtigung von Frauen an der Tagesordnung.

Sie übernahm Aufträge für internationale Magazine wie „Life“ oder „Vanity Fair“ und arbeitete als Filmset-Fotografin mit Regiegrößen wie Milos Forman bei „Einer flog übers Kuckucksnest“, John Schlesinger bei „Marathon Man“ und Francis Ford Coppola bei „Apocalypse Now“. Mit ihrem Mann Martin Bell produzierte sie Dokumentationen, darunter der für einen Oscar nominierte Film „Streetwise – Straßenkinder“ von 1984. Für ihr Werk erhielt Mark zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, etwa 1994 den Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Mark starb 2015 in New York.