Ein Forschungsprojekt an der Universität Münster will zur Bundestagswahl den alltäglichen Umgang mit gesellschaftlichen Krisen und Herausforderungen untersuchen. So erhofften sich die Wissenschaftler Erkenntnisse darüber, aus welchen Gründen Menschen unterschiedlich auf dieselben herausfordernden Ereignisse reagieren, erklärte die Universität am Samstag.
Das Projekt begleite die Teilnehmenden im sogenannten Längsschnitt über mehrere Wochen rund um die Bundestagswahl. „So können wir die eventuell zentrale Rolle von medialer Berichterstattung auf den Verlauf von Bedrohungsgefühlen in der Bevölkerung untersuchen“, erläuterte der Politikwissenschaftler Bernd Schlipphak. Bislang gebe es dazu nur wenig Informationen. Dieses Wissen sei jedoch entscheidend dafür, um als Gesellschaft effektiver mit Krisen umzugehen.
Seit Samstag sollen Testpersonen über vier Wochen per E-Mail täglich Fragen zu ihren Sorgen und Einstellungen sowie ihrer Mediennutzung beantworten, wie es hieß. Über Sprachnachrichten könnten sie ihre Gedanken und Gefühle mitteilen. Den Teilnehmenden soll ein persönlicher Erkenntnisgewinn dabei helfen, gefasster mit unsicheren gesellschaftlichen Situationen umzugehen.
Die Studie wird von einem Team um Schlipphak und den Psychologen Mitja Back durchgeführt. Gefördert wird sie durch das Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität.