Die 100 weltweit größten Rüstungskonzerne haben 2024 Rekordeinnahmen von 679 Milliarden US-Dollar (etwa 585 Milliarden Euro) verzeichnet. Deren Umsatz aus dem Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 um 5,9 Prozent gestiegen, hieß es in einem am Montag vom schwedischen Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Bericht.
Auch deutsche Waffenhersteller haben demnach ihre Einnahmen erneut gesteigert. Die Umsätze der vier in der Top-100-Liste vertretenen Unternehmen (Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf, ThyssenKrupp in Essen, Hensoldt und Diehl) lagen demnach zusammengerechnet bei 14,9 Milliarden US-Dollar. Das bedeute ein Plus von 36 Prozent (2023: 10,7 Milliarden US-Dollar), hieß es im Bericht. Grund dafür ist laut den Forscherinnen und Forschern die gestiegene Nachfrage nach bodengestützten Luftabwehrsystemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen aufgrund der wahrgenommenen Bedrohung durch Russland.
Insgesamt erklärt der Bericht den Umsatzanstieg mit der Tatsache, dass viele Staaten ihre Arsenale modernisieren und erweitern. Die Nachfrage sei durch die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen, globale und regionale Spannungen sowie immer höhere Militärausgaben angekurbelt worden. Zum ersten Mal seit 2018 haben alle fünf größten Rüstungsunternehmen ihre Umsätze gesteigert.
Von den 26 Rüstungsunternehmen in den Top 100 mit Sitz in Europa (ohne Russland) verzeichneten 23 steigende Einnahmen. Ihre Gesamtumsätze nahmen 2024 um 13 Prozent auf 151 Milliarden US-Dollar zu. Der Anstieg von Umsätzen und Auftragseingängen habe viele Rüstungsunternehmen dazu veranlasst, ihre Produktionslinien zu erweitern, ihre Anlagen zu vergrößern, neue Tochtergesellschaften zu gründen oder Übernahmen abzuschließen, heißt es in dem Bericht.