Artikel teilen:

Folgen des Klimawandels in Afghanistan

Afghanistan trägt im weltweiten Vergleich kaum zur globalen Klimakrise bei. Dennoch zählt Afghanistan zu den Ländern, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Dürren, Sturzfluten und Überschwemmungen nehmen zu. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren allein 2024 mehr als 500.000 Menschen innerhalb des Landes aufgrund klimabedingter Ereignisse vertrieben.

In den Gebirgsregionen führen die steigenden Temperaturen zu einer zunehmenden und früher einsetzenden Schnee- und Gletscherschmelze. Seit den 1950er Jahren hat das Land laut einem Bericht des „Afghan Analysts Network“ mehr als 14 Prozent der Flächen seiner rund 4.000 Gletscher verloren, auf deren Schmelzwasser viele Flüsse insbesondere im Sommer angewiesen sind.

#Wasserknappheit verschärft Ernährungslage

Zugleich werden Dürren häufiger. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als 75 Prozent der Landesfläche in Nord-, West- und Südafghanistan von Wüstenbildung betroffen. Die Wasserknappheit verschärft die ohnehin prekäre Ernährungssicherheit der rund 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Laut dem UN-Welternährungsprogramm ist fast ein Drittel der Bevölkerung nicht in der Lage, sich ausreichend zu ernähren.