Fördergelder für Jenaer Haus Auerbach

Das Haus Auerbach in Jena erhält noch in diesem Jahr Fördergelder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zur Sanierung von Dach- und Eingangsterrasse. Auch sei geplant, die Fenster an der Südseite des Bauhaus-Gebäudes aufzuarbeiten, sagte Stiftungssprecher Thomas Mertz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein entsprechender Beschluss sei in der vergangenen Woche gefasst worden.

Das Haus Auerbach in Jena gilt als besonderes Zeugnis des Weimarer Bauhauses. Walter Gropius (1883-1969) und Adolf Meyer (1881-1929) setzten hier erstmals die von ihnen entwickelten Grundsätze vom „Baukasten im Großen“ in einem Privathaus um.

Das Wohnhaus wurde 1924 im Auftrag des Jenaer Physikprofessors Felix Auerbach (1856 -1933) und seiner Frau Anna (1860-1933) errichtet. Das jüdische Ehepaar lebte nur neun Jahre darin. Nach Hitlers Machtübertragung wählte das Paar 1933 den Freitod.

An dem Gebäude lasse sich die Idee des Bauhauses gut nachvollziehen, sagte Mertz. Das Haus im Baukastensystem markiere den Beginn des Neuen Bauens. Auch sei es das Gropius-Haus mit dem größten Originalbestand in Deutschland. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz setze sich seit Langem für den Erhalt des historischen Gebäudes ein.

Die Auerbachs würden heute laut dem Sprecher als ein Ehepaar gelten, das seiner Zeit weit voraus war. Felix Auerbach habe sich 1906 durch Edvard Munch (1863-1944) porträtieren lassen. Seine Frau habe sich für das Frauenwahlrecht eingesetzt und als eine der ersten Frauen einen Heißluftballon und ein Flugzeug bestiegen. Auch ihr Jenaer Wohnhaus inmitten einer Gründerzeit-Häuserzeile sei ein Novum gewesen.