Flüchtlingsausstellung nach Querelen in Pirna eröffnet

Die Ausstellung über Flüchtlinge wird in Pirna nun doch gezeigt. Nach Ärger ist sie in einer katholischen Kirche eröffnet worden.

Die Ausstellung über Geflüchtete wird jetzt in der Klosterkirche von Pirna gezeigt
Die Ausstellung über Geflüchtete wird jetzt in der Klosterkirche von Pirna gezeigtImago / Torsten Becker

Die Flüchtlingsausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“ ist in der Klosterkirche im sächsischen Pirna eröffnet worden. Wie die katholische Kirchengemeinde St. Kunigunde mitteilte, ist die Schau dort bis zum 10. Oktober zu sehen. Ursprünglich sollte sie im Rahmen der Interkulturellen Woche im Foyer des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Pirna gezeigt werden.

Die Behörde ließ sie jedoch am 12. September nach nur einem Tag wieder abbauen und begründete dies mit vermeintlichem „Unmut und Unverständnis von Bürgern und Mitarbeitern“, die die Präsentation hervorgerufen hätten. Der vorzeitige Abbau hatte heftige Kritik hervorgerufen.

Pirna: EKD kritisiert Abbau

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hatte moniert, die Ausstellung „einfach abzuhängen und damit die Perspektiven der Flüchtlinge ausblenden zu wollen, ist entweder ein Akt der Hilflosigkeit oder purer Populismus.“ Massive Kritik hatte es auch von den sächsischen Grünen gegeben.

Die Ausstellung stellt 35 Schicksale von Geflüchteten vor. Erarbeitet wurde sie vom Flüchtlingsunterstützerkreis im erzgebirgischen Schwarzenberg. Sie war bereits an mehreren Orten zu sehen.

Katholische Gemeinde reagiert

Der katholische Pirnaer Pfarrer Vinzenz Brendler erklärte, Menschen mit einer Ausstellung Gesicht und Stimme zu geben, sei „in einer christlichen Gemeinde nicht nur möglich, sondern auch geboten“. Jeder Mensch sei von Gott gleichermaßen geliebt und gewollt. Nicht nur der Anstand, sondern auch der christliche Glaube gebiete, jedem Menschen mit Achtung und Respekt zu begegnen.