Flüchtlingsausstellung: Grüne entsetzt über Vorgehen in Pirna
Die sächsischen Grünen haben mit scharfer Kritik auf den Abbau einer Ausstellung in Pirna zum Schicksal von Geflüchteten reagiert. „Das Handeln des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge stellt eine Zensur eines öffentlichen Diskurses dar“, erklärte die Co-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen, Christin Furtenbacher, am Mittwoch in Dresden. Die Ausstellung müsse umgehend wieder aufgebaut und wie geplant im Rahmen der Interkulturellen Wochen in Pirna vom 25. September an gezeigt werden.
Wie am Dienstag offiziell bekannt wurde, hatte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am 12. September die Ausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“ nach nur einem Tag wieder abbauen lassen. Die Behörde begründete dies mit vermeintlichem „Unmut und Unverständnis von Bürgern und Mitarbeitern des Landratsamtes“, die die Präsentation hervorgerufen habe.
Die Ausstellung des Flüchtlingsunterstützerkreises im erzgebirgischen Schwarzenberg zu 35 Schicksalen von Geflüchteten sollte am 25. September im Rahmen der Interkulturellen Woche im Foyer des Landratsamtes eröffnet werden. Sie wurde bereits erfolgreich an mehreren Orten in Sachsen gezeigt. Der Flüchtlingsunterstützerkreis kritisierte den Abbau als „ungeheuerlichen Vorgang“.
Auch Furtenbacher betonte: „Wir sind ernsthaft besorgt über ein derart massives Eingreifen des Staates in die Meinungsfreiheit.“ Die Ausstellung soll ihr zufolge einen Beitrag zu Akzeptanz und Integration von in Deutschland lebenden Geflüchteten leisten, indem sie sich mit der Lage dieser Menschen auseinandersetzt.