Flüchtlinge: Heße mahnt Solidarität der europäischen Staaten an

Der Theologe fordert mehr Fairness – zwischen den europäischen Staaten und gegenüber den Flüchtlingen. Auch die Kirche sei gefordert.

Der katholische Erzbischof Stefan Heße
Der katholische Erzbischof Stefan HeßeStephan Wallocha / epd

Hamburg. Der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat eine verstärkte Solidarität der europäischen Staaten bei der Aufnahme von Flüchtlingen angemahnt. "Die Länder an der EU-Außengrenze haben große ökonomische Probleme, sie müssen deshalb bei der Aufnahme von Flüchtlingen dringend entlastet werden", sagte Heße. Anlass war das Ende seiner viertägige Reise nach Sizilien, die er als Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz unternahm.
Der Erzbischof forderte mehr Fairness. "Fairness zwischen den europäischen Staaten. Und vor allem: Fairness gegenüber den Flüchtlingen. Dafür sollte auch die Kirche in Europa ihre gemeinsame Stimme erheben", mahnte er. Heße hatte sich auf Sizilien über die Lage der Flüchtlinge und die Situation an den EU-Außengrenzen informiert. Die Reise sollte ein Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen sein und die Leistungen der Helfer würdigen. Insbesondere die Caritas Italiana leistet Hilfe in der Versorgung von Flüchtlingen, ebenso eine Reihe von Ordensgemeinschaften.
Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Bischofskonferenz 2.400 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Italien habe 2016 mindestens 181.000 Flüchtlinge aufgenommen, der überwiegende Teil ist von Libyen aus aufgebrochen, hieß es. Auch für dieses Jahr werden Rekordwerte bei der Zuwanderung prognostiziert. In diesem Zusammenhang sei die Seenotrettung in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Aufmerksamkeit geraten. (epd)