Finnland bleibt das glücklichste Land der Welt

Die Corona-Jahre hatten wenig Einfluss auf das Glückslevel der Menschen. In Deutschland sind einige sogar glücklicher als zuvor – doch bei weitem nicht so glücklich wie ein skandinavisches Land.

Wie immer die glücklichsten Menschen der Welt – die Finnen
Wie immer die glücklichsten Menschen der Welt – die FinnenImago / Xinhua

Zum sechsten Mal in Folge ist die finnische Bevölkerung zur glücklichsten weltweit gekürt worden – und das trotz der angespannten Sicherheitslage in Europa und der Nähe des Landes zu Russland. Das geht aus dem Weltglücksbericht hervor, der am Internationalen Tag des Glücks veröffentlicht wurde.

In der internationalen Rangliste der glücklichsten Länder folgen hinter Finnland Dänemark, Island, Israel und die Niederlande. Deutschland fällt um zwei Plätze zurück und kommt diesmal hinter den USA auf Rang 16. Die letzten Plätze belegen Sierra Leone, der Libanon und Afghanistan.

Lebenszufriedenheit bleibt stabil

Der Glücksbericht wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den USA auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup jährlich erstellt. Wichtige Kriterien sind beispielsweise Gesundheit, Lebenserwartung, Wirtschaftsleistung, soziale Beziehungen, Korruption, Spendenbereitschaft sowie Möglichkeiten zu einer freien Lebensgestaltung.

Die Lebensbewertungen seien in den meisten Bevölkerungen der Erde trotz mehrerer großer Krisen bemerkenswert stabil geblieben, heißt es in dem Bericht. In den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 sei die Lebenszufriedenheit im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren davor. Das Ranking wird jeweils auf Basis der vergangenen drei Jahre berechnet. So ist möglicherweise auch die gute Platzierung Israels zu erklären, das derzeit von zahlreichen Demonstrationen und Konflikten erschüttert wird.

Deutsche sind glücklicher

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hat die Corona-Zeit auf das Befinden der Deutschen erstaunlich wenig Wirkung
gezeigt: Bei mehr als der Hälfte blieb die Gefühlslage unverändert. Gut 30 Prozent waren sogar glücklicher, etwa 19 Prozent gaben an, seltener glücklich zu sein. Insbesondere Menschen, die 2020 nie oder selten glücklich waren, waren ein Jahr später zufriedener.

2020 gaben mehr als 62 Prozent der Deutschen an, oft oder sehr oft glücklich zu sein. Zwar sank dieser Wert 2021, allerdings bezeichnete sich mit 53 Prozent noch immer mehr als die Hälfte als glücklich. Die Zahl der manchmal Glücklichen stieg um knapp 8 Prozent auf rund 32 Prozent an. Der prozentuale Anteil der selten Glücklichen stieg nur geringfügig von 11,6 auf 12 Prozent. Und auch 2021 war mit 2,8 Prozent nur ein Bruchteil nie glücklich, 2020 waren es 1,8 Prozent.

Glückslevel erholt sich

Die Ergebnisse bestätigen nach Darstellung der Wissenschaftler Erkenntnisse der Glücksforschung. Obwohl es nach einer schweren Krise in der Regel zu einem Einbruch des Glücksniveaus komme, erholten sich die Glückslevel innerhalb von fünf Jahren auf den Stand vor der Krise.

„Nach drei Jahren Pandemie steigen die Lebenszufriedenheit und das Glücksempfinden der Deutschen wieder“, sagte IW-Verhaltensökonomin Julia Hensen. Abzuwarten bleibe aber, ob sich der Aufwärtstrend angesichts des Krieges in der Ukraine und der Inflation fortsetze.