Finanzminister Lindner will mehr Anreize für mehr Arbeit schaffen

Gegen ein fixes Rentenalter spricht sich der FDP-Politiker aus. Und bei der Vergütung von Überstunden müsse eine neue Regelung her, fordert er.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)Imago / Chris Emil Janßen

Nach Ansicht von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird der Staat die aktuellen Kaufkraftverluste nicht für alle Menschen und nicht auf Dauer ausgleichen können. Der FDP-Politiker sprach sich daher in der Wochenzeitung Die Zeit unter anderem dafür aus, mehr Menschen dafür zu gewinnen, von Teilzeit in Vollzeit zu wechseln. „Fakt ist: Arbeitslosigkeit oder unfreiwillig in Teilzeit arbeiten zu müssen, das ist ein echtes Armutsproblem“, sagte er in dem Interview.

„Es wäre absurd, der Vollzeitpflegekraft mit übervollem Dienstplan zu sagen: Arbeite mehr! Wir müssen eher darauf achten, dass Arbeiten und die bezahlte Überstunde sich lohnen und nicht durch übermäßig hohe Steuerabzüge bestraft werden“, sagte Lindner, der sich neben anderen Maßnahmen für eine Reform des Einwanderungsrechts sowie bessere Betreuungsangebote aussprach, damit mehr Frauen einer Arbeit nachgehen können. Der Arbeitsmarkt dürfe „nicht zur Bremse der wirtschaftlichen Entwicklung werden“.

Anreize schaffen

Lindner sagte, er sei „gegen ein fixes Renteneintrittsalter“. „Wir müssen den Menschen aber einen Anreiz geben, ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft zu stellen“, sagte der FDP-Politiker und fügte hinzu: „Das ist heute oft nicht der Fall, die letzte Regierung hat eher Anreize gesetzt, früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden.“

Dabei gehe es nicht darum, dass ein Dachdecker auch mit 67 Jahre noch auf dem Dach arbeiten müsse. „Er kann aber bei der Ausbildung oder im Vertrieb mit seiner Erfahrung sehr hilfreich sein“, sagte Lindner.