Filmwirtschaft fordert 50 Prozent des Rundfunkbeitrags für Programm

Vor dem Hintergrund von Reformvorschlägen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordern Vertreter der freien Film- und Kreativwirtschaft, dass mindestens 50 Prozent des Rundfunkbeitrags in den Programmaufwand fließen müssen. In einem offenen Brief an die Rundfunkkommission der Länder heißt es, dass dieser Vorschlag in einem neuen Medienstaatsvertrag festgeschrieben werden soll. Der Brief ist unter anderem unterschrieben vom Deutschen Drehbuchverband, der Produktionsallianz und der AG DOK.

Die Bundesländer beraten seit längerem über einen Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In einem Ende September zur Diskussion gestellten Entwurf ist unter anderem vorgesehen, dass mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der zehn TV-Spartensender von ARD und ZDF wegfallen sollen.

In dem offenen Brief der Filmwirtschaft heißt es, dass in den vergangenen Jahren der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Sparziele meist im Programm realisiert habe. Die Finanzkommission KEF habe indessen wiederholt festgestellt, dass Mittel, die für den Programmaufwand bewilligt waren, von ARD und ZDF nicht zweckgemäß verwendet worden seien.

„Eines ist klar: Jeder Euro, der ins Programm fließt und sich nicht in den Weiten der Strukturen von ARD, ZDF und Deutschlandradio verliert, erhöht die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, halten die Unterzeichner fest.

Dieser werde allein durch sein Programm legitimiert und finde durch gute und qualitativ hochwertige Inhalte seine Akzeptanz. „Bisher fehlt ein Hebel, damit die Reform von ARD und ZDF nicht zulasten des Programms umgesetzt wird. Unser Vorschlag setzt hier an. Daher: Sorgen Sie bitte dafür, dass unsere Forderung – 50+ fürs Programm! – Eingang in den Medienstaatsvertrag findet!“, heißt es in dem Brief.