Festakt für Richard Schröder zum 80. Geburtstag

Mit einem akademischen Festakt hat die Humboldt-Universität den Theologen und Philosophen Richard Schröder zum 80. Geburtstag gewürdigt. Als Gäste und Redner auf der Festveranstaltung der Theologischen Fakultät am Mittwoch in Berlin waren unter anderem die Altbundespräsidenten Joachim Gauck und Horst Köhler sowie der Professor für historische und systematische Theologie am Trinity College der Universität Oxford, Johannes Zachhuber, angekündigt. Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein hielt ein Grußwort.

Darin nannte Stäblein Schröder einen streitbaren Theologen, der mutig und entschlossen seinen Glauben lebe. In seinem Leben hätte sich in eigener Weise Biografie, Theologie, Politik und deutsch-deutsche Geschichte verwoben – „und zwar zugunsten unser aller“. Er danke dafür im Namen der Kirche, aber auch im Namen einer ganzen Generation von Studierenden, die seit 1977 den Dozenten und Lehrer für Philosophie am Sprachenkonvikt und am Katechetischen Oberseminar erleben durften.

Der am 26. Dezember 1943 im sächsischen Frohburg geborene Richard Schröder war Pfarrer, Hochschullehrer und Politiker. Er gehörte der letzten, frei gewählten Volkskammer an und war von April bis August 1990 Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Von 1990 bis zur Emeritierung 2009 war er als Theologieprofessor an der Humboldt-Universität tätig. Von 1993 bis 2009 war er zudem Verfassungsrichter im Land Brandenburg. Schröder gilt als Analytiker und Mahner, der sich immer wieder kritisch zu Wort meldet, etwa zu kirchlichen Stasi-Verstrickungen und zur Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit.