Fehrs lässt Bereitschaft zur Wahl zur Ratsvorsitzenden erkennen

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat ihr Bereitschaft zu einer mehrjährigen Übernahme des EKD-Ratsvorsitzes erkennen lassen. „Natürlich würde ich mich grundsätzlich weiterhin der Verantwortung stellen“, sagte die Hamburger Bischöfin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Sie wolle „die Veränderung der Kirche, die sie durchmachen wird, mitgestalten, wenn mir das vergönnt bleibt“.

Mit Blick auf die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aus der Vergangenheit sagte die 62-Jährige, sie habe die Aufgabe in einer krisenhaften Situation übernommen, in der es nicht darum gehen kann, alles zu bewahren, wie es ist. „Klar ist, dass wir innerhalb des föderalen Systems mehr Standards brauchen“, sagte Fehrs.

Fehrs war stellvertretende Ratsvorsitzende seit 2021 und hatte im vergangenen November den Vorsitz in dem 15 Mitglieder zählenden Leitungsgremium übernommen, nachdem die westfälische Präses Annette Kurschus zurückgetreten war. Kurschus war vorgeworfen worden, mit einem Missbrauchsverdacht gegen einen Mann aus ihrem früheren Arbeitsumfeld nicht ausreichend transparent umgegangen zu sein.

Zu den Wahlen bei der Synode im Herbst sagte Fehrs: „Erst einmal muss der Rat im November durch Nachwahlen wieder komplettiert werden. Anschließend werden Synode und Kirchenkonferenz auch den Vorsitz wählen.“ Die Ämter werden jeweils bis Ende der sechsjährigen Amtsperiode der EKD-Synode besetzt. Die laufende Periode endet 2027.