Weg mit dem Sonntagsschutz als “Relikt der letzten Jahrhunderte”, fordern die Jungen Liberalen in Hessen. Es brauche den Mut, “starre Verbotsarchitekturen” einzureißen, heißt es in dem Vorschlag.
Die Jugendorganisation der FDP in Hessen fordert die “Abschaffung des Sonntagsschutzes” und aller kirchlicher Feiertage. Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Hessen (Julis), Ajeet Ahmad, erklärte am Freitag in Wiesbaden, es sei an der Zeit, “religiös begründete Beschränkungen vollständig zu überwinden und den Menschen echte Wahlfreiheit über ihre Freizeit zu geben”. Der Staat müsse “aufhören, Bürgerinnen und Bürgern vorzuschreiben, wann sie ruhen, feiern oder einkaufen dürfen”.
Die Jungen Liberalen in Hessen schlagen demnach vor, “sämtliche kirchlichen Feiertage als staatliche Ruhetage abzuschaffen”. An ihre Stelle sollten “ausschließlich wenige weltliche Feiertage treten”. Und weiter: “An allen übrigen Tagen ohne staatlichen Feiertagsstatus – einschließlich der Sonntage – sollen Geschäfte rund um die Uhr öffnen dürfen.”
“Wir müssen den Mut haben, starre Verbotsarchitekturen einzureißen”, sagte Ahmad. “Wer ernsthaft will, dass Innenstädte wieder lebendig werden und die Wirtschaft in Schwung kommt, darf nicht an Relikten der letzten Jahrhunderte festhalten.”
Um die mit dem Vorschlag neu gewonnenen Werktage für Arbeitnehmer auszugleichen, fordern die Jungen Liberalen 15 frei wählbare Sonderurlaubstage pro Jahr, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach ihren persönlichen Überzeugungen nutzen könnten – “für religiöse Feste, kulturelle Anlässe oder einfach zur Erholung”. Ahmad betonte: “Menschen haben unterschiedliche Hintergründe. Deshalb sollten sie selbst entscheiden, welche Tage für sie wichtig sind und nicht der Staat.”
Mit ihrem Vorschlag wollen die Jungen Liberalen nach eigenen Worten “moderne Arbeitsmodelle fördern”. Verkaufsoffene Adventssonntage reichten nicht aus. Nötig sei eine “umfassende Modernisierung des Feiertags- und Ladenöffnungsrechts in Hessen und Deutschland”.