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Fast 660.000 Unterschriften für bessere Hausarztversorgung

Hausärzte haben keine Budget-Obergrenze mehr. Aus Sicht des ärztlichen Fachverbands reicht das nicht. In einer Petition fordern die Ärzte weitere politische Nachbesserungen

Mehr als 600.000 Menschen haben eine Petition für eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung unterzeichnet. Die Petition des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes und des Verbandes medizinischer Fachberufe sei damit die größte Bundestagspetition der vergangenen Jahre, erklärten die Verbände am Montag in Berlin. Anlass war die Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages.

“Der enorme Erfolg unserer gemeinsamen Petition macht noch einmal unmissverständlich deutlich, wie wichtig den Menschen in diesem Land ihre hausärztlichen Praxen sind. Kaum ein anderes Thema mobilisiert so stark wie die wohnortnahe, hausärztliche Versorgung”, kommentierte die Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth.

Der sich zuspitzende Hausärztemangel sei in vielen Regionen bereits Realität, so der Verband weiter. Mit dem Wegfall der Budgetobergrenze der hausärztlichen Leistungen sei ein erster Schritt in die richtige Richtung gegangen. Dies reiche jedoch nicht, um die Versorgungssituation zu stabilisieren.

Die beiden Verbände fordern in der Petition einerseits eine Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV), wodurch Patienten zuerst zu ihrer gewählten Hausarztpraxis gehen können. Diese Reform sei in der Fachgemeinschaft unstrittig. Hinzu sollte aus Sicht der Verbände ein Teampraxis-Zuschlag kommen, um auch Berufe wie den der Medizinischen Fachangestellten wieder attraktiver zu gestalten. Ein Praxisteam sei für die Versorgung essenziell und effektiv.