Fasching – Fastnacht – Karneval
Die „närrischen Tage“ vor der am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit haben verschiedene Namen: Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet und im bayrisch-österreichischen Raum Fasching.
Die „närrischen Tage“ vor der am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit haben verschiedene Namen: Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet und im bayrisch-österreichischen Raum Fasching.
Seit dem zwölften Jahrhundert ist das Wort „Fastnacht“ im Mittelhochdeutschen bekannt. Es wird auf „vastnaht“ zurückgeführt, was soviel wie „Vorabend der Fastenzeit“ bedeutete. „Fasching“ geht wohl auf das ebenfalls mittelhochdeutsche „vaschanc“ zurück für Fastentrunk. Dahinter steckt, dass es vor Beginn der Fastenzeit noch einmal reichlich zu essen und zu trinken gab. Das Wort Karneval stammt wahrscheinlich vom Mittellateinischen „carne levare“, was „Fleisch wegnehmen“ bedeutet.
Vermutet wird, dass die Feiern neben christlichen Bezügen auch Wurzeln in germanischen und römischen Frühlingsfesten und Fruchtbarkeitskulten haben. Es gibt Berichte, nach denen es schon vor gut 5.000 Jahren in Mesopotamien Vorläufer des närrischen Treibens gegeben haben soll.
Seit dem 13. und 14. Jahrhundert gehören Gastmähler, Trinkgelage, Reiter- und Tanzspiele zu den Bräuchen der sogenannten Fünften Jahreszeit, die am 11. November beginnt und am Aschermittwoch endet. Im Mittelalter wurden bei den Narrenfesten gerne auch kirchliche Rituale und Würdenträger auf die Schippe genommen.
Kaum verändert hat sich die Art der Festlichkeiten: Mit Tanz, Spiel, Umzügen und Verkleidungen wird in den Tagen vor der Fastenzeit die bestehende Ordnung außer Kraft gesetzt und im Narrengewand verspottet. Hierauf deuten auch die „Gegenregierung“ des Elferrats und die Übergabe der Rathausschlüssel hin.
Zeitkritische und anarchistische Elemente gehören besonders seit der Französischen Revolution zu Sitzungen und Umzügen. Höhepunkte der närrischen Zeit sind Rosenmontag und Veilchendienstag, an dem der Karneval oft feierlich und tränenreich zu Grabe getragen wird.